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Wenn die Geschichte in dunklen Zeiten spielt
Wie ist es, mit Emma, ihrer Familie und Freunden aus den Goldenen Zwanzigern hineinzugehen in die Dreißiger? Die Dreißiger, die schnell grauer und kälter wurden, bis endlich die Nazis ihr Ziel erreicht hatten und aus der doch eher bunten und hoffnungsfrohen Weimarer Republik (mit all ihren vielen, vielen Fehlern und Schwächen) das Dritte Reich erschufen,…
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Marie Antoinette: Versailles
Versailles, das Schloß, seine Gärten und Parks sind Pracht, Perfektion und Pomp. Sein Hof ist frivol, bigott, geistreich: ein Bonmot zählt mehr als Freundschaft, Affären sind prickelnder Zeitvertreib und Spiel mit dem Feuer – manchmal treffen Hohn und Spott die Betrügenden, machmal den Betrogenen und zerstören Karriere und Fortkommen. Doch was an der Oberfläche spielerisch,…
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Der berühmteste Sohn der Stadt
Nun ja, das kann natürlich nur Einer sein: Ludwig oder auch Louis, wie er im damaligen Bonn oft genannt wurde, von Beethoven. Über ihn kann man mit Leichtigkeit so ziemlich alles finden, was interessiert. Was mich aber interessiert, ist seine Rolle in Luises Geschichte. Zunächst einmal ist es für ein absoluter Glücksfall, dass er in…
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Aufruhr hinter den Kulissen
Die erste Liebe ist immer ein Abenteuer.Erst recht in Zeiten der Revolution. Im Frühjahr 1789 trifft Philippe de Beretton in Bonn ein. Charmant, leichtsinnig, etwas oberflächlich gibt er sich, um zu verbergen, dass er im Auftrag der französischen Königin Marie Antoinette unterwegs ist.Mit allem rechnet er. Nicht damit, sich zu verlieben. Auch Luise hat anderes…
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Spannende Persönlichkeiten
Für den ersten Band von Luise & Philippe habe ich ein Vorwort geschrieben, das ich – mehr oder weniger identisch – auch hier poste. Weil es mir echt auf der Seele brennt. Nun, in diesem Roman und auch den Folgebänden sind die meisten Nebenrollen von echten Persönlichkeiten - oft sogar sehr prominenten - besetzt. Ob…
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Frauenleben im 18. Jahrhundert
Ups, der Titel verspricht vielleicht etwas viel; mehr auf jeden Fall, als ich in einem schnellen Beitrag liefern kann. Trotzdem möchte ich darüber sprechen, weil mir in den letzten Tagen – im Gespräch mit Freundinnen, Bekannten und Leserinnen – wieder einmal auffiel, was mir schon öfter begegnet ist. Dass wir nämlich Das ist natürlich scheußlich…
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Wenn es eigentlich gut voran geht, aber …
Wie offen und ehrlich darf ich eigentlich aus meinem Autorinnenleben berichten, ohne es mir noch schwerer zu machen, als es gelegentlich ist? Ich habe keine Ahnung, deshalb tue ich, was ich immer tue: Ich schreibe einfach drauf los und schaue, wohin es mich führt und wo es endet. Um was geht es mir heute? Um…
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Luise & Philippe – eine abenteuerliche Liebe im 18. Jahrhundert
Die Französische Revolution entwickelte sich rasch und wurde brutaler, unerbittlicher und blutiger, als man bei der Einberufung der Generalstände hätte ahnen können. Sie blieb nicht auf Frankreich beschränkt, sondern veränderte das Leben in Europa gründlich und bis heute. Wie sah es in dieser Zeit in Bonn aus? Welche Folgen hatte die Unruhen für die Stadt…
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Hoppla, da ist ein Jahr vorüber. Zeitsprünge im Roman
Ach ja, das ist so eine Sache, nicht wahr? Vielleicht bilde ich es mir ein, aber das Thema taucht immer wieder in meinen diversen Feeds und Timelines und Chroniken auf und auch unter Kolleginnen wird es gelegentlich angeschnitten. Wobei ich sagen muss, dass ich mit meinen schreibenden Freundinnen eher über anderes spreche (Wie zum Henker…
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Recherche, Recherche, Recherche
Wenn ich nicht eben eine kleine, knappe, kurze Geschichte schreibe, die in einem luftleeren Raum spielt, dann muss ich recherchieren. Mal mehr, mal weniger, aber immer gibt es etwas, dass ich ganz genau und sicher wissen will, um weiterschreiben zu können. Das kann etwas so scheinbar Unwichtiges sein wie die Zusammensetzung von Lakritze, das kann…
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Nicht was, sondern wie ich schreibe
Ich bin eine Pantserin. Oder schöner ausgedrückt: eine Gärtnerin. Also konkret: eine entdeckende Schreiberin. Was bedeutet, dass ich schreibe, als würde ich lesen – was passiert als nächstes, wie geht es weiter, was kommt nun? Wenn du jetzt einmal nach diesen Ausdrücken googlest, dann wirst du schnell herausfinden, dass diese Art des Schreibens gerne als…
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Hedwig 1882 – An fremden Ufern
Endlich am Nil! Manchmal aber ist der Weg das Ziel. Schon die Reise nach Ägypten verändert Hedwigs Sicht auf das Leben und die Welt. Luzern, Mailand, Neapel und die Fahrt übers Mittelmeer – Hedwig versteht sich selbst und ihre Gefühle kaum noch. Woran auch ein Herr von Mannsglück seinen Anteil hat. Großen Anteil … In…
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Risiko!
Über die üblichen Themen populärer Bücher und das gewünschte gute Ende in Romanen habe ich neulich schon gesprochen. Nun fällt mir noch mehr zu diesem Thema ein, denn ich verzichte oft und ganz ohne böse Absicht darauf, mittlerweile liebgewordenen Erwartungen in der Bücherwelt zu bedienen. Dinge wie: Es gar nicht einmal so, dass ich unbedingt…
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Mord zwischen Säulen
Antike Kunstschätze. Ein hinterhältiger Mörder. Und Mariella Petrarca. Ein spektakulärer Fund könnte Saint Caspillian schlagartig berühmt machen, doch der Leiter des archäologischen Instituts Mica Dubos ist alles andere als erfreut. Was genau er befürchtet, möchte er Mariella mitteilen, wenn sie ihn besucht. Doch dazu kommt er nicht mehr … Mariellas zweiter Fall führt sie in…
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Schurke & Gentleman
Frankreich 1919. Der charmante Philippe Josèphe Sandberg ist zwar jung an Jahren, doch bereits reich an Erfahrung. Er ist der wandelnde Widerspruch: In kriminellen Angelegenheiten äußerst bewandert, ist er dennoch ein ritterlicher Mann von Ehre und Prinzip. Eine seiner Regeln lautet: Nur ihm unsympathische Männer werden zu seinen Opfern. Männer, die es an Ehre und…
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Die mörderische Sommerfrische
Eine Insel. Ein Toter. Ein Mörder. Norderney, Sommer 1930. Emma und James fahren in die verdienten Ferien. Raus aus dem harten Alltag, rein in Entspannung und Erholung! Hurra! Doch sie landen im nächsten Mordfall. Emma weiß es sicher: Ein Unfall war das nicht. Und überzeugt damit sogar James, der überraschend leicht in die Rolle des…
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Weshalb eine fiktive Insel?
Ich liebe mein Fräulein Schumacher sehr, keine Frage, und ich schreibe ihre Serie gerne; das Bonn der Zwanziger und Dreißiger Jahre ist der perfekte Hintergrund für diese Romane, in denen nicht unbedingt der Kriminalfall im Mittelpunkt steht. Aber mit Emma musste ich die Zwanzigerjahre nun hinter mir lassen. Was doch irgendwie schade ist. Auch schade…
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Tropes & Happy Endings
Oder: Was erwartet eine Leserin? Oder: Was kann ich ihr bieten? Oder: Was erwartet meine Leserin?Fragen über Fragen, die mich schon lange bewegen und auf die ich keine gesicherte Antwort habe. Nicht so ganz zumindest. (Warnung: Das wird lang!) Falls es nicht irgendeine Person da draußen gibt, die mich – aus welchem Grund auch immer…
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Hedwig 1882 – Vornehme Pflichten
Frei von harter Arbeit, nicht von Pflichten. Noch immer bestimmen andere, was Hedwig zu tun und zu sagen hat. Dass sie nicht gut genug ist für ihre neue Stellung in der Gesellschaft, zweifelt sie nicht an: Um zu lernen, was eine höhere Tochter der besten Gesellschaft beherrschen muss, wird sie in ein Pensionat geschickt. Doch…
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Demenz ist ein Elend – Teil zwei
Es fing vor gut zwei Jahren an: Recht bald im ersten Lockdown fand ich es enorm schwierig, meiner Mutter am Telefon klarzumachen, dass sie bitte schön daheimbleiben und mir diktieren solle, was ihr Schwiegersohn für sie einkaufen sollte. Ich merkte natürlich, etwas was anders, und mit allem, was ich heute über diese Krankheit weiß, wäre…
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Demenz ist ein Elend – Teil eins
Vor etwas mehr als zehn Jahren, als ich noch unter Michou loves Vintage übers Nähen, Stricken, Schnittzeichnen und den Alltag bloggte, habe ich auch über meinen Vater geschrieben. Genauer gesagt habe ich darüber gesprochen, wie es ihm und wie es mir ging, denn mein Vater lag im Krankenhaus und es war zu Beginn unklar, was…
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Plotten oder Pantsen?
Treibt man sich in Schriftstellerforen welcher Sprache auch immer herum, dann dauert es nicht lang, bis man in eine Diskussion gerät, in der es um die einzig wahre und richtige Methode geht, einen Roman zu schreiben. Und da herrscht erstaunliche Einigkeit, denn selbst die meisten Pantser und Pantserinnen werden ihr Vorgehen damit entschuldigen, dass es…
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Show, don’t tell? Ein Plädoyer fürs Erzählen
Regeln. Hatte ich auch eben erst drüber gesprochen. Wie wäre es denn mal dieser, die jeder Autorin, jedem Autoren immerzu um die Ohren geschlagen wird: Show, don’t tell! Also zeigen, nicht erzählen. Was oft so verstanden wird, dass jeder erzählende oder zusammenfassende Part, jede Außensichtung der Handlung kritisch beäugt wird.Das kann so weit führen, dass…
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Der Bonner Hofgarten
Der Park nahe am Rhein hatte im Laufe seiner Existenz viele Wandlungen durchgemacht, doch nie war er völlig zu dem geworden, was Kurfürst Joseph Clemens und nach ihm Kurfürst Clemens August im Sinn hatten. Ein Park so prächtig wie in Versailles sollte es werden; es waren Terrassen geplant, Stufen und Wasserwerke, Obstgärten und dekorative Schutzwälle,…
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Hedwig 1882 – Aufbruch ins Leben
„Ein gutes Dienstmädchen bezeigt jederzeit Fleiß, Gehorsam und Bescheidenheit.“ Putzen, scheuern, fegen, waschen, nähen, flicken, kochen und servieren – darauf legt die feine Hausfrau erst in zweiter Linie wert, solange das Mädchen tut, was sie verlangt. Die fünfzehnjährige Hedwig weiß, auf was sie sich einlässt, als sie in Bonn ihre erste Dienststelle antritt: Harte körperliche…
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Arbeitgeber des Dienstmädchens
Denken wir an Dienstmädchen, dann kommen uns vermutlich dieselben Bilder und Filme in den Sinn: Wir denken vielleicht an das Haus am Eaton Place oder an Dontown Abbey, wo die Dienstboten im Kellergeschoss ihr eigenes Reich hatten, das streng hierarchisch geordnet war. Wir denken vielleicht an Filme, in denen hübsche Zofen ihre eitlen Herrinnen in…
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Das unsichtbare Dienstmädchen
Um es einmal kurz und verkürzt zu sagen: So rasant der Fortschritt in den Jahren ab 1890 auch verlief, so sehr ging er am Hauspersonal vorbei, das zu bald 100 % weiblich war. Für Dienstmädchen lief die Zeit nicht voran. Die Erwartungen, die an die meist jungen Frauen gestellt wurden hinsichtlich Fleiß, Tugend und Verfügbarkeit,…
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Die Rheingasse
Über Jahrhunderte war diese nicht allzu breite Straße einer der wichtigsten Wege vom Rheinufer hin zur inneren Stadt. In der Rheingasse ließen sich gute Geschäfte machen, hier erhielt man vielleicht einige Stunden vor allen anderen Mitbürgern die neuesten Nachrichten, die mit den Schiffern über den Strom herankamen. Wo Händler, Reisende und Beamte täglich hindurch mussten,…
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Geschichtliches und Gendern
Wie jetzt? Gendern und historisches Bonn? Muss das sein? Fange ich jetzt auch noch an, alles mit Binnen-I oder Sternchen oder was auch immer zu nerven?Was kann ich dazu sagen? Ja und nein am besten.Ich bin keine Freundin des Genderns. Rein optisch betrachtet. Was momentan sicherlich auch noch Gewöhnungssache ist. Allerdings: Wer sich jetzt freut…
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Die Villen der Bonner Gründerzeit
Rund um die Poppelsdorfer Allee, die auf das Kurfürstliche Lustschloss und den Botanischen Garten zuführte, entstanden zum Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr Straßen. Wo sich bislang ein Wanderpfad hoch zum Venusberg schlängelte oder auf kaum befestigten Wegen Bauern ihre Waren in die Stadt fuhrwerkten, wurde nun Wohnraum geschaffen für die neu hinzuziehenden Rentiers, die…
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Das Bonn der Jahrhundertwende
Das Projekt, für das ich mit ganz viel Glück das Stipendium von Neustart Kultur erhalten habe, bringt mich dazu, ganz tief einzusteigen in die Recherche; bislang habe ich ein kleines Vermögen für antiquarische Bücher, Schriften und Magazine ausgegeben, die größtenteils aus den Jahren 1890-1910 stammen. Das erste Thema war das Leben der Dienstboten in dieser…






























