
Wenn wir uns vorstellen, wie unser Leben in der Vergangenheit wohl gewesen wäre, dann sehen wir uns vermutlich nicht als Arbeiterin in einer Fabrik, als Magd auf einem Bauernhof oder als Mädchen für alles in einem bürgerlichen Haushalt.
Dabei stehen die Chancen gut, dass wir unser Leben als Hausangestellte verdient und damit ganz weit unten in der Gesellschaft gestanden hätten. Wir wären zwar dringend benötigt und begehrt gewesen, aber doch als lästiges Übel angesehen worden. Von uns ging angeblich eine andauernde Bedrohung für den Seelenfrieden der Familie aus, weil wir durch unsere eitle Putzsucht, unsere natürliche Faulheit und vor allem unsere moralische Minderwertigkeit nichts anderes im Sinn gehabt hätten, als uns all das anzueignen, auf das wir mit neidischem Blick starrten.
Und bis heute spielt das Dienstmädchen eine untergeordnete Rolle, wenn wir ihr in Filmen, Serien oder Romanen begegnen. Natürlich gibt es Ausnahmen – und eine solche soll diese Romanreihe sein -, doch oftmals sind Hausangestellte im Film nur Stichwortgeber und trister Hintergrund für die glamouröse Herrschaft gedacht.
Rückt aber ein solches Mädchen einmal in den Mittelpunkt, dann hat sie all das zu erleiden, was einer Hausangestellten zwar blühen konnte, aber doch nicht in dieser dramatischen Häufung, wie es gerne gezeigt wird. Ja, die Herkunft war in der Regel niedrig und die familiären Verhältnisse nicht selten desolat; es braucht schon ein gewissen Maß an Leid, um den Beruf des Stubenmädchens zu ergreifen. Doch Vergewaltigung, Mutterschaft und Prostitution waren nicht das zwangsläufige Schicksal einer solchen jungen Frau.
Viel interessanter erschien mir, mit welchem Pragmatismus und welcher Selbstverleugnung ehemalige Dienstmädchen in vielen Berichten von ihrer Arbeit sprachen. Ganz selbstverständlich nahmen sie Hunger und miese Behandlung in Kauf, sie lernten schweigen und schluckten ihren Ärger herunter, bis sie irgendwann das Glück hatten, entweder durch Fleiß aufzusteigen zur Haushälterin, den Beruf zu wechseln und als Verkäuferin oder Näherin zu arbeiten, oder aber einen anständigen Mann zu heiraten, wobei die Liebe nur selten eine Rolle spielte.
Band 1
Fleiß, Gehorsam und Bescheidenheit.
Putzen, scheuern, fegen, waschen, nähen, flicken, kochen und servieren – darauf legt die feine Hausfrau erst in zweiter Linie wert, solange das Mädchen tut, was sie verlangt.
Die fünfzehnjährige Hedwig weiß, auf was sie sich einlässt, als sie in Bonn ihre erste Dienststelle antritt: Harte körperliche Arbeit zwölf bis sechzehn Stunden täglich und alle paar Wochen einen freien Nachmittag. Freiheit erlebt sie nur in ihren Träumen.
In diese Träume drängen sich John, ein junger Mann aus allerbester Familie, und Max, sein Freund seit Kindertagen. Über Standesgrenzen hinweg entwickelt sich eine enge Kameradschaft zwischen den Dreien. Bis die Liebe mitmischt …
Band 2
Frei von harter Arbeit, nicht von Pflichten.
Noch immer bestimmen andere, was Hedwig zu tun und zu sagen hat. Dass sie nicht gut genug ist für ihre neue Stellung in der Gesellschaft, zweifelt sie nicht an: Um zu lernen, was eine höhere Tochter der besten Gesellschaft beherrschen muss, wird sie in ein Pensionat geschickt.
Doch über Französischlektionen und Tanzunterricht kommen ihr Zweifel, ob sie sich für den richtigen Mann entschieden hat, denn nichts entscheidet in dieser Zeit stärker über Zukunft und Schicksal einer Frau als die Wahl des Ehepartners …
Band 3
Endlich am Nil!
Manchmal aber ist der Weg das Ziel. Schon die Reise nach Ägypten verändert Hedwigs Sicht auf das Leben und die Welt. Luzern, Mailand, Neapel und die Fahrt übers Mittelmeer – Hedwig versteht sich selbst und ihre Gefühle kaum noch. Woran auch ein Herr von Mannsglück seinen Anteil hat. Großen Anteil …
In Ägypten dann muss sie sich entscheiden, wie ihr Leben aussehen soll und mit wem sie es führen wird: mit Max, der einen sensationellen Fund gemacht hat? Mit John, der deutlich gereift ist? Oder mit Felix von Mannsglück, der Hedwig länger schon verehrt, als sie ahnt?

Als Taschenbuch?
oder als eBook?
Bald auch für deinen Tolino zu haben :)