Kurzmitteilungen

  • Frauenrechte

    Frauenrechte

    Louise Michel – schon mal von ihr gehört?

    Ich nehme an, diese Frau ist nur etwas für absolute Geschichtsprofis, weshalb ich mich nicht schäme, zuzugeben, bis Montagvormittag noch nie von ihr gehört zu haben.

    Dann aber war meine liebste Freundin Sarah zu Besuch, die zum einen als französische Landsfrau jener Louise, zum anderen aber als Profi auf diesem Gebiet einiges über sie zu sagen hatte. Wir sprachen lange über die Lage Deutschlands, Frankreichs und der Welt und dabei fiel dieser Name.

    Sie war, sehr grob, sehr kurz gesagt, Mitglieder der Pariser Kommune, engagierte sich sehr intensiv feministisch, wurde außer Landes verwiesen (weil man einer Frau in jenen Jahren doch nicht gerne den Kopf abgeschlagen hätte – sehr chevaleresk fürwahr), und holte sie eilends wieder zurück, als sie in ihrem neukaledonischen Exil anfing, Kinder zu unterrichten. Französische UND einheimische. Ging gar nicht. Sie trat den Freimaurern bei, organisierte feministische Kongresse und ließ sich den Mund nicht verbieten. Sie dürfte für unsere Freiheit kaum weniger getan und erreicht haben als Emmeline Pankhurst.

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Wer meine Emma-Reihe kennt, kennt natürlich auch die unvergleichliche, die einmalige, die ewig junge, ewig schöne, ewig scharfzüngige Sybil.

    Emmas Tante, zwei Mal unglücklich verheiratet, zwei Mal verwitwet (OHNE eigenes Zutun, wohlgemerkt!), jetzt seit einigen Jahren schon Fürstin Gregorin und aufrichtig glücklich in dieser dritten Ehe, ist nun Besitzerin eines Nachtclubs in London.

    Doch das hält sie nicht davon ab, ihre Nichte mit Aufgaben ebenso einzudecken wie mit Lebensweisheiten wie dieser hier.

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Ich sitze übrigens brav an Emmas neuen Fall und versuche herauszufinden, was die von mir gelegten Spuren zu bedeuten haben. Das sind die Freuden einer hundertprozentigen Pantserin – ich muss ermitteln. In echt und live. So liebe ich das!

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Ich habe übrigens entschieden, welchen Beruf Emma in England ausüben wird. Nicht wirklich regelmäßig, nicht als Festangestellte – diese Zeiten sind erst einmal vorbei. Nicht nur, dass sie kein Geld mehr verdienen muss: Sie soll es eigentlich auch nicht. Eine junge Ehefrau der besten Gesellschaft hat andere Aufgaben und wie sähe das aus, nähme sie in diesen Zeiten jemanden einen Job weg, der ihn dringender benötigt?

    Was bleibt also noch? Auf welchem Gebiet wird sie sich engagieren? Na? Na??

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    „Small talk, flirts and fun – nun, strenge dich an.“

    Ich bin nach wie vor dabei, das erste Viertel zu korrigieren und zu überprüfen, ob das, was ich geschrieben habe, Sinn ergibt. Dabei gehe ich immer auf die Suche nach Stellen, die ich entweder schärfen, kürzen oder ausschmücken könnte.

    Und manchmal fällt mir ein Satz ein, den eine Figur unbedingt sagen muss. Und den ich unbedingt sofort teilen muss, weil er mir Vergnügen bereitet. (Blöd, wenn ich dann zwei Stunden an den Bildern für diesen Post bastele, anstatt vernünftig weiterzuarbeiten …)

    Wer sagt den Satz oben? Und zu wem?
    Na, wer sich ein bisschen auskennt in Emmas Welt, weiß es genau 😀😘

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Ich muss sagen, es ist schon eine ordentliche Umstellung, statt durch Bonn durch London zu laufen.

    Sicher, das alte Bonn existiert kaum noch, da war und bin ich auch auf alte Landkarten, alte Fotos und Bildbände angewiesen, aber London ist halt so sehr viel größer, dass das noch mal doppelt so viel Arbeit ist, historisch zumindest so korrekt zu bleiben, wie es einem Kriminalroman angemessen ist.

    Heißt: Ich rutsche noch öfter ins Kaninchenloch und lese mich noch öfter in Artikeln fest. Wie soll man da noch zum Schreiben kommen?

    Ganz einfach: Es geht eben doch mehr um Emma und ihre Gefühle und ihre Suche nach einem Mörder als darum, ob es in der Dean Street Häuser mit Hinterhöfen und Kellern gab. So viel dichterische Freiheit darf ich mir nehmen, oder?

  • Frauenrechte!

    Frauenrechte!

    Ohne Worte nach vielen Tränen der Wut und der Angst.

    Oder doch:
    Wählt schwesterlich-solidarisch. Nichts ist für uns wichtiger als der Erhalt dessen, was sich Frauen über Jahrhunderte mühsam erkämpft haben.

    Und noch etwas – denn was heißt schon ‚ohne Worte‘, wenn eine Autorin das sagt?
    Nehmt das ernst. Nichts an solchen Tweets und Aussagen ist missverständlich. Es ist immer der Versuch, Undenkbares langfristig umzusetzen. Es sitzen schon zu wenige Frauen in den Parlamenten, wir haben keine gleichen Chancen erreicht. Das betrifft uns alle, es werden keine Ausnahmen gemacht.

    Passiert das gleich morgen?
    Vermutlich nicht. Aber denkt mal weiter. Die USA stehen an der Schwelle zu einem faschistischen Staat, von denen es mehr und mehr und mehr gibt. Und immer, immer, immer ist der erste Weg dahin, ein Volk in den Gleichschritt zu zwingen, Frauen aus dem öffentlichen Leben zu drängen.

    Positiv denken, optimistisch sein – schön und gut. Mund aufmachen, laut werden, sichtbar sein und für sich einstehen braucht es dennoch

  • Mrs Beresford auf heißer Spur

    Mrs Beresford auf heißer Spur

    Emmas neue Heimat also. London, England. Später in der Serie wird Edinburgh hinzukommen. Wer die Fräulein-Schumacher-Serie sehr, sehr, sehr gut kennt (besser als ich eigentlich), wird sich an einen Onkel erinnern, der eine Burg in Schottland besitzt. Ein zugiges altes Dinge, das mehr Ruine als sonstwas ist. Aber wer wäre ich, wenn ich Emma nicht auch dorthin zwingen würde?

    Eben!

    Aber jetzt erst einmal London. Dort wohnt sie nun. Nicht im Tower, aber als Historiker mit Schwerpunkt Mittelalter, der James ist, wird er seine Gattin oft genug dorthin bringen – und im Regelfall auch wieder mitnehmen.

    Nun habe den Vormittag damit zugebracht, Emmas Wohnort festzulegen, und habe mir darin von einer wunderbaren englischen Freundin und deren Tochter helfen lassen. Emma wird in der Well Road, Hampstead leben – schräg gegenüber von ihrer Freundin Daphne übrigens. Auch Flinders Petrie hatte einst in Hampstead gelebt und der hat bestimmt ziemlich oft mit Emmas Vater über ägyptologische Fragen diskutiert. Brieflich.

    Sybil und Alexej wohnen in Chelsea, ihr Nachtclub liegt natürlich in Soho. Was Emmas Schwiegereltern angeht, so denke ich Kensington oder Mayfair. Am besten, ich packe gleich meine Koffer und schaue mal vor Ort, was am besten passt. Ist doch ok, oder? Eine zweite Recherchereise?

    Schön wäre es schon, aber alleine mag ich nicht und das kleine Kind und seine Freundin müssen ja nun studieren und haben keine Zeit mehr für die alte Frau. Also mich. Hach menno … Wer kommt mit? Wer hat Zeit? Wer will mich begleiten? Tower, Hampton Court, Abstecher nach Chawton and Hever (muss noch einmal sein)? Marsch durch den Hyde Park? National Gallery? Das will alles geschafft werden, schlappmachen gilt nicht.

    Oder aber ich mache mich jetzt doch mal an die Arbeit! Auf geht’s in Emmas ersten britischen Fall! Juhuu!

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