Louise Michel – schon mal von ihr gehört?

Ich nehme an, diese Frau ist nur etwas für absolute Geschichtsprofis, weshalb ich mich nicht schäme, zuzugeben, bis Montagvormittag noch nie von ihr gehört zu haben.

Dann aber war meine liebste Freundin Sarah zu Besuch, die zum einen als französische Landsfrau jener Louise, zum anderen aber als Profi auf diesem Gebiet einiges über sie zu sagen hatte. Wir sprachen lange über die Lage Deutschlands, Frankreichs und der Welt und dabei fiel dieser Name.

Sie war, sehr grob, sehr kurz gesagt, Mitglieder der Pariser Kommune, engagierte sich sehr intensiv feministisch, wurde außer Landes verwiesen (weil man einer Frau in jenen Jahren doch nicht gerne den Kopf abgeschlagen hätte – sehr chevaleresk fürwahr), und holte sie eilends wieder zurück, als sie in ihrem neukaledonischen Exil anfing, Kinder zu unterrichten. Französische UND einheimische. Ging gar nicht. Sie trat den Freimaurern bei, organisierte feministische Kongresse und ließ sich den Mund nicht verbieten. Sie dürfte für unsere Freiheit kaum weniger getan und erreicht haben als Emmeline Pankhurst.

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